Dienstag, 18. Juli 2017

400 Jahre später, aber nicht zu spät

Eine erstaunliche Entdeckung hielt das katholische Fulda für mich bereit. Bei einem Rundgang sah ich an einem Gebäude der ehemaligen Stadtbefestigung den unscheinbaren Hinweis auf eine Gedenkstätte für die während der Hexenverfolgungen ermordeten Frauen und Männer.

Ich ging dem Hinweis nach und fand auf dem kleinen Alten Dompfarrlichen Friedhof in der Stadt einen bereits 2008 errichteten Gedenkstein für die rund 250 Opfer der Verfolgungen und Hinrichtungen in den Jahren von 1600 bis 1606.

Allem Anschein nach ist die Epoche der Hexenverfolgungen im Domstift Fulda besonders gründlich erforscht und dokumentiert. In Veröffentlichungen zu dem Thema sind die Namen von Tätern und Opfern zu finden, allen voran Name und Titel des von einem Fürstabt eingesetzten "Malefizmeisters": Balthasar Nuß war als Zentgraf und Hexenmeister dafür berüchtigt, in den Hexenprozessen während seiner vier Amtsjahre seine Opfer entgegen der geltenden "Gerichtsordnung" zu foltern, nicht zuletzt um sich persönlich an den Opfern und ihren Familien zu bereichern.

Dank gefundener Dokumente war es 2017 möglich, neben dem knapp drei Meter hohen unbehauenen Granit eine Tafel mit den Namen und Beschreibungen vieler Opfer und deren Herkunft aufzustellen.


Mehr Einzelheiten dazu:
http://osthessen-news.de/n1157794/fulda-nach-400-jahren-ein-gedenkstein-f-r-270-opfer-der-hexenverbrennungen-.html

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