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Volkstum in Thüringen: sonntäglicher Chorausflug auf den Gothaer Boxberg |
Danach war Thüringen auch das Land Goethes und Schillers. Selbst wenn Goethe behauptete, unter der thüringischen Mundart zu leiden, sollte wirklich nichts davon in seine Werke eingeflossen sein? Zum Glück gibt es aus der Zeit keine Tonaufnahmen, sonst würden wir uns vermutlich wundern, wie stark und fremd uns die Dialekte heute klängen, verglichen mit den heute gesprochenen Mundarten.
Gleich ob Thüringisch oder Sächsisch: Sehr lange war diese Dialektfamilie in Westdeutschland auch Synomym für den offiziellen Ton des Politsprechs, der aus der DDR zu hören war. Angefangen hatte das vermutlich mit Walter Ulbricht, einem waschechten Sachsen aus Leipzig. Später wurde der Zungenschlag so sehr Ton des und der Deutschen aus Mitteldeutschland, daß ich mich schließlich bei meinem ersten Besuch in Rostock wunderte, wie die Leute dort sprachen. Die hätte man wegen ihres Dialekts in Lübeck oder Hamburg nur schwer erkannt.
Wie es scheint, sind Mecklenburger für mich Bundesdeutschen in den 40 Jahren der deutschen Trennung nur wenig öffentlich in Erscheinung getreten, sonst hätte ich früher wissen können, daß man im Norden der inzwischen neuen Bundesländer nicht sächselt oder thüringischt.
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